Tag der deutschen Einheit

Seit 1990 begeht die Bundesrepublik jedes Jahr am 3. Oktober den Tag der deutschen Einheit, solange, bis es mit der Wiedervereinigung endlich klappt! Die offizielle Feier wird in dem Bundesland abgehalten, welches gerade die Bundesratspräsidentschaft innehat. 2016 ist dies Sachsen!

Tag der deutschen Einheit - Ostblock-ade!

In den späten 80er Jahren, nach langen Reaganfällen, löste sich die Sowjetunion auf. Der kalte Krieg endete und man konnte in Hollywood-Filmen endlich Russen mit echten Russen besetzen - entschied sich aber doch lieber für Sean Connery. Michail Gorbatschow, der damals schon wusste welche Landschaften dem Zuspätkommer blühen, brachte sein progressiv-liberales Gemüt an richtiger Stelle zum Einsatz und trug damit wesentlich zur Aufklärung des sogenannten "Mauerfalls" (Aktenzeichen 26081961) bei. Der ehemalige Balkonexperte Helmut "Einheizkanzler" K. und der Hannoveraner Kunstpfeifer Klaus Meine waren zur rechten Zeit am rechten Ort, als Hajo Friedrichs die Tagesthemen mit folgendem historischen Satz eröffnete:

Im Umgang mit Superlativen ist Vorsicht geboten; sie nutzen sich leicht ab. Aber heute Abend darf man einen riskieren: dieser neunte November ist ein historischer Tag. (...) Die Tore in der Mauer stehen weit offen.

Der damalige BRD-Vizevorsitzende H. Kohl vollzog durch feierliches Aufsagen die Überführung Ostdeutschlands in die neuen Länder:

„Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald (wieder) in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.“

Der Begriff der blühenden Landschaften ist hierbei gleich doppelt interessant, da sich unter den als Begrüßungshunnies (insgesamt immerhin 1,8 Milliarden DM) sicher auch einige Blüten befunden haben.

Bedeutungseinheiten

Tal der Ahnungslosen

Gebiete Dresdens, Ostsachsens, der Oberlausitz und Vorpommerns, welche bis zur Wiedervereinigung vom Westfernsehempfang verschont blieben.

Eiserner Vorhang

Brandschutzeinrichtung die das Bühnenhaus vom Zuschauerraum in Form eines Feuerschutzabschlusses trennt. Missbräuchliche Verwendung im sogenannten Kalten Krieg, u. A. für den Teilabschnitt "Berliner Mauer".

Antifaschistischer Schutzwall

Frühere, euphemistische Bezeichnung für die heutige East Side Gallery. Vorgeblicher Zweck war die räumliche und wirtschaftliche Trennung zweier totalitärer Systeme.

Zur Person:

Dominik Wachsmann wurde 1980 in Westberlin geboren. Bereits in der Grundschule erwuchs sein Bewusstsein für Unrechtsstaatlichkeit. Später große, vorbehaltlose Freude über den Anblick der Mauerspechte in den Abendnachrichten. Verbrachte drei Jahre als einziger West-Azubi im Bezirksamt Mitte von Berlin, zog für weitere drei Jahre in den "roten" Wedding in der Fehlannahme, dieser sei ein ehemaliger Ostbezirk. Seit 2006 lebt Wachsmann in seiner Wahlheimat Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern.