Äußerst abstrakt - Wörter mit nis am Ende
In unserer Reihe über Wortendungen geht es diesmal um die Endung nis. Nis ist kurz gesagt ein Nominalisierungssuffix. Das heißt, diese Endung macht aus Verben oder Adjektiven Nomen. So wird aus dem Verb "erkennen" die "Erkenntnis". Welche weiteren Erkenntnisse es zu den Wörtern mit nis am Ende gibt, wollen wir jetzt einmal klären.
Wörter mit nis am Ende sind "Abstrakta"
Auf der Suche nach Wörtern mit nis am Ende fällt schnell auf, dass es abstrakte Begriffe sind, die durch diese Endung entstehen:
- Finsternis
- Ergebnis
- Befugnis
- Verhältnis
- Geheimnis
Diese Beispiele zeigen, dass Wörter mit nis am Ende so genannte Abstrakta sind – also nicht gegenständliche Dinge.
Der Ursprung von Wörtern mit nis am Ende
Die Endung nis kommt aus dem Althochdeutschen. Es gab einst zwei Varianten – zum einen die Endung nus und zum anderen die Endung nis. Wörter mit nus am Ende sind beispielsweise in den Schriften von Martin Luther zu finden. Letztendlich hat sich nis durchgesetzt.
Das Geschlecht von Wörtern mit nis am Ende
Einige Wörter mit nis am Ende sind weiblich:
- Erkenntnis
- Erlaubnis
- Kenntnis
- Wildnis
- Fäulnis
Außerdem gibt es Wörter mit nis am Ende mit neutralem Genus:
- Geständnis
- Bildnis
- Gedächtnis
- Wagnis
- Begräbnis
Warum nicht Wörter mit niss am Ende?
Umso länger ich mir die Wörter mit nis am Ende ansehe, bekomme ich das Gefühl, dass ich etwas vergessen habe - nämlich ein zweites s am Ende! Denn genau genommen müsste nach dem kurzen I ein doppeltes S folgen! Verfolgt man die Entwicklung der Wörter mit nis, sieht man auch, dass viele von ihnen früher mit ß geschrieben wurden – doch die heute bekannte Schreibweise mit nur einem s hat sich einfach durchgesetzt. In der Pluralform tritt natürlich das Doppel-S zu Tage und aus dem Erlebnis werden die Erlebnisse.
Noch mehr Wissen über Wortendungen
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- Woerter mit nis am Ende: Bildrechte bei der 1337 UGC GmbH