Die Endung der Mächtigen und Reichen - Wörter mit tum am Ende
TUM – diese drei Buchstaben kennst du vor allem als Hinterteil an Wörtern wie Königtum, Irrtum, Reichtum, Heiligtum und so weiter. Doch hast du dich schon einmal gefragt, was hinter dieser Endung steckt? Hier ein kleiner Überblick über Wörter mit tum am Ende.
Wörter mit tum am Ende – kurz erklärt
Tum ist ein so genanntes "Nominalisierungssuffix" – also eine Nachsilbe, die aus einem Wort ein Nomen macht. Bei den Wörtern mit tum am Ende ist oft auch das ursprüngliche Wort ein Nomen und in vielen Fällen eine Personenbezeichnung, wie im Beispiel Königtum.
Drei Arten von Wörtern mit tum am Ende
Man kann die meisten Wörter mit tum am Ende in drei Kategorien einteilen:
1. Wörter mit tum am Ende, die eine Personengruppe beschreiben
Diese Art von Wörtern mit tum ist sicherlich am geläufigsten. Um die Gesamtheit der Christen zu benennen, nimmt man also zum Beispiel das Suffix tum und erhält das Wort CHRISTENTUM.
Weitere Beispiele: KLEINBÜRGERTUM, MÖNCHTUM, FRAUENTUM, RITTERTUM, MÄZENATENTUM
2. Wörter mit tum am Ende, die ein Territorium bezeichnen
Bei dieser Art von Wörtern mit tum am Ende geht es um die Bezeichnung des Territoriums beziehungsweise des Gebietes einer konkreten Person. Der Scheich hat also sein SCHEICHTUM.
Weitere Beispiele: HERZOGTUM, KAISERTUM, KÖNIGTUM, FÜRSTENTUM, BISCHOFTUM
3. Wörter mit tum am Ende, die einen Zustand beschreiben
Es gibt auch einige Adjektive und Verben, die durch die Endung tum zu Nomen werden können. Daraus ergeben sich dann oft Wörter, die einen Zustand, eine Eigenschaft oder ein Verhalten beschreiben. Das Adjektiv reich wird damit zu REICHTUM.
Weitere Beispiele: EIGENTUM, HEILIGTUM, IRRTUM, SIECHTUM, PHANTASIEREICHTUM
Die Bedeutung der Silbe tum
Tum ist nicht nur eine Endung! Im Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen war es ein eigenständiges Wort – es wurde jedoch anders geschrieben: TUOM. Das bedeutete so viel wie Macht, Würde, Besitz oder Urteil. Wenn man diese Wortbedeutung kennt, dann wird klar, warum tum vor allem am Ende von "mächtigen" Männern hängt – also an Königen und Herzögen. Die ehemalige Bedeutung schwingt noch immer mit.
Eigentümliche Wörter mit tum am Ende
Auf der Suche nach Wörtern mit tum am Ende bin ich auch auf einige Kuriositäten gestoßen, die ich dir kurz vorstellen will. Es fängt schon an bei dem Wort in der Überschrift: „eigentümlich“. Ist es nicht eigentümlich, wie manche Wörter ganz neue Bedeutungen entwickeln? Eigentümlich kommt eindeutig vom Wort „Eigentum“. Dieses Wort steht für die Dinge, die einem Menschen gehören. Zugleich ist ein Mensch eigentümlich, der sehr spezifische Eigenschaften oder Verhaltensweisen an den Tag legt.
Sehr neugierig war ich auch auf das Endlos-Wort „Ermüdungsrisswachstum“. Es kommt auch dem Maschinenbau und beschreibt, wie Baumaterial unter hoher Belastung kaputt geht. Keineswegs diskriminierend ist übrigens das Wort „Dickenwachstum“ gemeint. Es kommt aus der Biologie und bezeichnet das Wachstum von Pflanzen (z.B. Baumstämmen) in die Breite. Außerdem ist DICKENWACHSTUM im Scrabble legbar und bringt 28 Punkte. Interessant für alle Wort-Sucher und Wort-Spieler ist auch die Vokabel „Singularetantum“. Ein Sammelbegriff für alle die Wörter, die nur eine Singular-Form haben, z.B. Ruhe, Fleisch oder Respekt.
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