Kaffee lässt Wörter besser wirken

So manch einer bezeichnet ihn schon mal als sein Lebenselixier und viele kommen ohne ihn am Morgen nicht aus. Die Rede ist vom Wundermittel Kaffee. Er ist Wach- und Muntermacher, bringt unser Herz-Kreislaufsystem in Schwung und regt eine zusätzliche Blutversorgung im Gehirn an. Auslöser ist der Inhaltsstoff Koffein und dieser soll nach neuesten Studien noch zu viel mehr fähig sein!

Kaffee lässt Wörter besser dastehen

Das behaupten zumindest zwei deutsche Forscher der Ruhr-Universität Bochum, Lars Kuchinke und Vanessa Lux. Laut ihrer Studie werden beim Lesen positiv-emotional besetzte Wörter durch den Wirkstoff Koffein leichter und schneller erkannt. Getestet wurde dieser Effekt an 66 Probanden. Sie hatten die Aufgabe in einer Wortliste jene Wörter schnellstmöglich zu finden, an denen bestimmte Buchstaben vertauscht wurden. Dabei hatte die eine Hälfte der Probanden zuvor eine Koffein-Tablette eingenommen und die andere Hälfte ein Placebo - eine Tablette ohne Wirkstoff. Es stellte sich heraus, dass die Koffein-Gruppe bei der Erkennung von falsch geschriebenen Wörtern, die positiv besetzt waren, besser abschnitt als die Placebo-Gruppe. Wörter mit neutraler oder negativer Bedeutung wurden allerdings von beiden Gruppen gleich gut erkannt.

Des Rätsels Lösung?

Dass wir positiv besetzte Wörter schneller und leichter aus einem Text herausfiltern können als negative oder neutrale Begriffe, ist schon länger bekannt. Klingt logisch - schließlich umgeben wir uns auch lieber mit fröhlichen als mit schlecht gelaunten Menschen. Das aber ausgerechnet Koffein uns die Welt mit anderen Augen sehen lässt, ist neu. Wissenschaftler erklären sich den Zusammenhang folgendermaßen: Koffein beeinflusst insbesondere jene Hirnfunktionen, die bei einer Aktivierung Dopamin ausschütten. Diese auf Dopamin basierenden Systeme, wie zum Beispiel das Sprachsystem, sind speziell an der Verarbeitung von positiven Eindrücken beteiligt. Nimmt man beispielsweise beim Kaffee trinken Koffein ein, so stimuliert man auch genau diesen Verarbeitungsprozess und steigert damit die Wahrnehmung von positiven Eindrücken.

Ein Allrounder

Doch nicht nur unser Sprachzentrum reagiert auf das Koffein aus der Kaffeetasse. Der Kreislauf wird, ähnlich wie beim Sport, durch regelmäßigen Kaffeekonsum sogar gestärkt! Laut der schweizerischen Uniklinik Lausanne, wirkt sich das Koffein zunächst durch Bluthochdruck aus, welcher nach einiger Zeit wieder absinkt - ähnlich wie beim Joggen. Das trainiert das Herz und schützt vor Herzkreislaufschäden, vorausgesetzt es besteht kein zusätzlicher Nikotinkonsum. Die Ernährungsberatung Rheinland-Pfalz rät professionellen Ausdauersportlern sogar zum Koffeinkonsum - Muskelfasern sollen so vermehrt für Bewegungen sensibilisiert werden.

Und auch gegen die neue Volkskrankheit Alzheimer soll der Wunderwirkstoff eine Lösung parat haben. Zumindest wurde dies bereits in zwei US-Studien an Mäusen erfolgreich bewiesen - Gedächtnisverluste der Nager wurden vorgebeugt und bereits bestehende Probleme bei der Erinnerungsfähigkeit teilweise rückgängig gemacht. Inwieweit sich diese Erkenntnis auch auf den Menschen positiv auswirken kann, wird allerdings noch einige Jahre Forschung in Anspruch nehmen.

Heureka?

Und wie schaut es mit euren Erfahrungen mit dem Wundermittel Kaffee aus? Hattet ihr eurem Koffeinlevel auch schon den einen oder anderen Geistesblitz zu verdanken? Mir zumindest, haben literweise Kaffee bereits die eine oder andere Prüfung gerettet!

Schreibt uns doch einfach - wir freuen uns über eure Erfahrungen!