#bamfaffäre - Dominiks letzte Worte
Jeder Skandal ist immer nur so gut wie die Diskussionen, die aus ihm entstehen.
Auch der BAMF-Skandal wirft viele berechtigte Fragen auf, zum Beispiel: warum benötigen wir für Asyl und Flüchtlingsschutz eine teure Bundesbehörde, wo doch allein die katholische Kirche in Deutschland fast 24 Millionen Mitglieder hat, die sich einer solchen humanitären Aufgabe doch mit Handkuss annehmen müssten?
Schließlich soll ja die Menschlichkeit im Vordergrund stehen.
Grob zusammengefasst war das bisherige Regierungsmotto zur Bewältigung der Flüchtlingskrise: "Wir schaffen das, aber es können halt nicht alle bleiben!".
Ich meine, wenn das Asylrecht automatisch ein Bleiberecht beinhalten würde - da könnte ja jeder kommen!
"Du hast das doch prima gemacht!", diesen Satz wird die Leitung des BAMF in Bremen von der Kanzlerin vermutlich nicht zu hören bekommen.
Dort soll nämlich unter dubiosen Umständen und über Jahre massenhaft Asylanträgen stattgegeben worden sein, und das zum Teil ohne Ansehen der Person!
Dies war überhaupt nur aufgefallen, weil sich darunter auch der Asylantrag von Edward Snowden befunden haben soll.
Immerhin wurden auf diese Weise tausende neue Rundfunkgebührenzahler quasi auf einen Streich generiert.
Dass die zuständigen Behörden schon seit 2014 überfordert waren, da man vielerorts vergessen hatte, die für eine solche Mammutaufgabe erforderlichen Grundstrukturen - personell wie elektronisch - bereit zu stellen (kann ja mal passieren), davon wollte offenbar niemand etwas wissen.
Zwar wurden die Bundesämter für Migration und Flüchtlinge innerhalb sehr kurzer Zeit und über ein sehr schmales Knie personell aufgestockt, doch um dies auszugleichen wurde parallel die Zahl der zu bearbeitenden fälle pro Person versiebenfacht.
Wer unter solchen Umständen Wunder erwartet, der ist vermutlich in der richtigen Partei.
Die BAMF-Affäre zeigt eines aber ganz besonders deutlich, nämlich, dass man die Umsetzung halbherzig gefällter politischer Entscheidungen nicht an ein Callcenter auslagern sollte.
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