Kreuzworträtsel selber machen
Kurz vor Weihnachten, als es eigentlich fast schon zu spät war, fehlten mir noch ein, zwei Geschenke für ein paar Freunde. Da zu dieser Zeit gewohnheitsmäßig auch der Geldbeutel recht eng geschnürt ist, habe ich mir gedacht, günstig etwas Persönliches für sie zu machen. Also habe ich mich daran gesetzt, für meine Freunde ein ganz individuelles Kreuzworträtsel selber zu machen.
Im Folgenden könnt ihr Schritt für Schritt nachvollziehen, wie mir das so gelungen ist. Wenn man etwas genauer hinguckt, bietet das Erstellen des auch als Schwedenrätsel bekannten Spiels genau die gleichen Vorzüge wie das Raten. Da man sich beim Anfertigen eines Kreuzworträtsels mit diversen Wissensbereichen beschäftigt, ist zum Einen der Lerneffekt gegeben. Und andererseits ist die Kreativität, die sonst beim Lösen eingesetzt wird, hier beim Verflechten der ausgewählten Wörter ebenso gefragt. Ihr macht damit also nicht nur euren Freunden oder Bekannten eine Freude, sondern habt auch selbst Spaß am Basteln eines Kreuzworträtsels.
Kreuzworträtsel selber machen mit Stift und Papier
Möchte man sich daran wagen, ein Kreuzworträtsel selber zu machen, gibt es zwei mögliche Herangehensweisen. Zum einen könnt ihr euch im Internet verschiedener Tools bedienen, also Hilfsprogrammen, die euch bei der Erstellung eines solchen Rätsels den Großteil der Kreativarbeit abnehmen. Bei den meisten Programmen dieser Art könnt ihr selbst eine Wortliste mit Erklärungen eingeben, welche dann elektronisch zu einem Gitter aus Wörtern zusammen gesetzt wird. Der Gebrauch dieser Software ist von Vorteil, sofern ihr eine große Menge an Kreuzworträtseln produzieren und diese mehrfach ausdrucken wollt. Der Nachteil hierbei ist allerdings, dass für die vollständige Nutzung der Tools meist bezahlt werden muss.
Wenn ihr andererseits – wie ich vor zwei Monaten – euren Geldbeutel schonen und dem Kreuzworträtsel lieber eine persönlichere Note geben wollt, dann nehmt euch ganz klassisch Zettel und Stift in die Hand und es kann los gehen. Aber Moment, kurz einen Schritt zurück!
Ein Thema für die Wortliste
Bevor ihr mit dem Zeichnen eines Gitters für das Schwedenrätsel anfangt, müsst ihr euch noch überlegen, ob sich das Rätsel auf ein bestimmtes Themengebiet konzentrieren soll. Das bedeutet nicht, dass ausschließlich alle Wörter sich darauf beziehen müssen. Aber wenn ihr dem Kreuzworträtsel ein Thema geben wollt, solltet ihr immerhin einen gewissen Teil der Wörter daraus speisen. Seien es z. B. Wörter um die Weihnachtszeit, Technikwörter oder vielleicht sogar ‚persönliche‘ Wörter, die ihr ganz speziell auf denjenigen abstimmt, dem das Rätsel gewidmet sein soll.
Wenn ihr einen gewissen Korpus an Wörtern gesammelt habt (es müssen noch nicht alle Wörter sein), müsst ihr euch dazu noch die einzelnen Erklärungen bzw. Umschreibungen notieren, die der Ratende als Hinweis erhält.
Das Zeichnen beginnt…
Als Nächstes benötigt ihr ein möglichst kariertes Blatt, da die vorgegebenen Kästchen das Zeichnen des Rätselgitters erheblich erleichtern. Die Größe des gesamten Spielfeldes könnt ihr variabel gestalten, je nachdem, wie viele Wörter ihr unterbringen wollt. Am besten ihr gebraucht statt eines Kästchen gleich ein Quadrat aus vieren (siehe Bild) für ein Feld. Ansonsten wäre das Feld zu klein, um einen Buchstaben einzutragen. Aus Gewohnheit und Pragmatismus legt man zumeist ein rechteckiges Gitter an. Doch sind euch bei der Form des Rätsels natürlich keine Grenzen gesetzt, eines in Sternform bietet sich z. B. zu Weihnachten an, ein Herz zum Valentinstag oder sonst auch etwas Alltägliches wie eine Wolke oder ein Baum.
Die Füllwörter nicht vergessen
Wenn ihr eure spezielle Wortliste abgearbeitet habt, bleibt danach noch so manches leere Feld im Kreuzworträtsel übrig. Die restlichen freien Felder solltet ihr nun mit kurzen, allgemeinen Füllwörtern bestücken. Je nach Wortlänge oder Buchstabenanfang könnt ihr dafür z. B. Wörter aus unseren Wortlisten wählen. Des Weiteren eigenen sich als kurze Wörter besonders Personal- und andere Pronomen, wie ER, DU, WIR, EURE. Aber auch Präpositionen (MIT, NACH, ÜBER), Fragewörter (WER, WIE, WAS) oder Abkürzungen chemischer Elemente (N, PB, XE) lassen sich sehr gut als Lückenfüller benutzen. Für Letztere könnt ihr auch das Periodensystem auf Wikipedia zur Hilfe nehmen.
Pronomen eignen sich z.B. besonders gut als Lückenfüller, da das Erraten durch die vielen Antwortmöglichkeiten erschwert wird. Man benötigt erst ein paar Buchstaben, um von der einfachen Beschreibung „Personalpronomen“ (mit drei Buchstaben) auf das Richtige zu treffen. Hierbei könnten nämlich SIE, WIR und IHR infrage kommen.
Wenn jedoch mehr als zwei bis vier Felder in einer Reihe frei sind, können euch vielleicht die folgenden drei Ansätze helfen. Häufig fragen Hinweise nach Synonymen. So könnt ihr euch bspw. ein paar gebräuchliche Verben nehmen und für diese Synonyme suchen. Nehmt dazu am besten unser Online Wörterbuch. Als kleinen Nebeneffekt erweitert ihr dadurch auch euren eigenen Wortschatz um ein paar Umschreibungen. Was außerdem des Öfteren in Kreuzworträtseln Verwendung findet, sind geographische Begriffe (längster Fluss Chinas: JANGTSEKIANG) sowie Wörter aus anderen Sprachen (engl. für Schlüssel: KEY). Auch bei den Füllwörtern müsst ihr daran denken, stets vor und hinter dem Wort die Blindkästchen frei zu halten.
(K)ein Lösungswort
Wenn ihr die Wörter für das Kreuzworträtsel auf ein bestimmtes Thema ausgerichtet habt, bietet es sich natürlich an, auch ein entsprechendes Lösungswort bereit zu stellen. Sucht hierzu einfach die nötigen Buchstaben aus dem nun ausgefüllten Gitter heraus und markiert die entsprechenden Kästchen farbig oder durch einen Kreis um den Buchstaben. Die gesuchten Buchstaben sollten möglichst den schwer zu erratenden Wörtern entnommen werden, damit man das Lösungswort nicht allzu schnell beisammen hat. Jedoch ist ein solches Lösungswort nicht unbedingt vonnöten und kann problemlos weggelassen werden.
Vom ausgefüllten zum leeren Kreuzworträtsel
Ist das Gitter nun komplett mit Wörtern gefüllt, müsst ihr eine Art Blaupause vom Kreuzworträtsel anfertigen. Das heißt, ihr zeichnet das Gitter nun 1:1 auf einem noch leeren Blatt nach, aber ohne es mit den Wörtern auszufüllen. Jetzt könnt ihr euch aussuchen, ob ihr in den zuvor ausgemalten Feldern, die die Wortbeschreibungen beinhalten sollen, den Hinweistext in kleiner Schrift oder bloß eine Zahl einfügt.
Da es natürlich schwierig ist, eine Umschreibung lesbar in einem 1 x 1 cm großen Kästchen einzufügen, ist es von Vorteil, nur eine Zahl zu nehmen. Ihr könnt dann die entsprechende Zahl mit der dazu gehörigen Worterklärung unter das Kreuzworträtsel oder auf ein Extrablatt schreiben. Das gesamte Rätsel wirkt dadurch wesentlich übersichtlicher.
Und fertig ist das selber gemachte Kreuzworträtsel!
Nun ist das Kreuzworträtsel mit den Beschreibungen fertig und am Ende hat man gemerkt, wie das Zusammenstellen in der Tat den eigenen Wortschatz erweitert hat. Wem das Erstellen eines Kreuzworträtsels nun Spaß gemacht hat, der wird sich jetzt vielleicht des Öfteren daran setzen, um verschiedene Variationen – sei es in der Rätselform oder dem Thema – auszuprobieren. Zudem könnt ihr euren Freunden damit ein einzigartiges Geschenk machen. Bei mir kam es zu Weihnachten auf jeden Fall gut an.
Professionelle Kreuzworträtsel-Bastler gehen ganz ähnlich vor. Sie nehmen zwar ein Computerprogramm zur Hilfe, um bei der Erstellung Zeit zu sparen, doch die Reihenfolge der Schritte ist die gleiche.
Habt ihr weitere Tipps zur Erstellung eines Kreuzworträtsels oder eine andere, außergewöhnliche Herangehensweise? Dann lasst es uns im Kommentarbereich wissen.
Bildquellen
- Kreuzworträtsel selber machen: Bildrechte bei der 1337 UGC GmbH