Kreuzwortkolumne #59 - Himmelskörper
Was ist denn das da oben? Ein Vogel? Ein FlugCOzweizeug? Weit gefehlt, es ist ein Himmelsobjekt, auch Himmelskörper oder Gestirn genannt. Jawohl, die Kreuzwortkolumne greift mal wieder nach den Sternen - und das ganz ohne Raumsonde!
Himmelskörper
Astronomische Objekte lassen sich zunächst nach ihrer materiellen Beschaffenheit einteilen: gasförmig, flüssig, fest, staubförmig, kombiniert, leerstehend und what-the-Frak???.
Kein Teleskop zur Hand und auch kein Planetarium in Fußweite? Kein Problem, denn unsere Kreuzworträtsel-Hilfe ist die reinste Himmelskörperwelten-Ausstellung!
Von ungeklärter beziehungsweise homöopathischer Beschaffenheit sind Dunkle Materie, welche gut drei Viertel des Universums ausmacht, Schwarze Löcher (wie zum Beispiel das Sternbild Tiefer Bär) und Astrologie, wobei auf Letzteres weitaus mehr Leute reinfallen. Die sogenannten Voids sind Leerräume zwischen Galaxienhaufen, jene Bereiche zwischen großen Materieansammlungen innerhalb Derer das ErschafferIn noch den Fuß setzen kann ohne dabei auf Legosterne (Filamente*) zu treten.
*Filamento, bzw. Filamentieren, das: Weh- und Klagelaute nachdem auf ein Solches getreten wurde.
Monde - Trabis des Universums
Unser Erdmond ist der Fünftgrößte unter der Sonne, die bis 1959 als Einzige seine Rückseite kannte. Angeblich hat vor 4,5 milliarden Jahren ein marsgroßer Himmelskörper die glutjunge Erde gerammt und dabei den Mond erschaffen. Es ist der früheste belegte Fall von Landflucht. Am 21. April 1969 reiste die Besatzung der Apollo 11 auf den Mond und benahm sich dort wie die ersten Menschen. In unserem Sonnensystem kommen auf jeden Mutterplaneten ungefähr 20-25 natürlich gewachsene Satelliten, die wir heute allgemein als Monde bezeichnen. Der frühere Begriff Nebenplanet war einigen Astro-Fundamentalisten offenbar nicht monogam genug.
Planeten
Planeten können fest oder gasförmig sein. Sie besitzen mitunter flüssige Kerne oder staubförmige Planetenringe, mit einer Körnchengröße von Hagebutte bis Himalaya. Die Gasplaneten in unserem Sonnensystem sind Jupiter, Saturn, Uranus (kicher!) und Neptun. Die Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars zählen zu den erdähnlichen Himmelskörpern, da sie unter ihrer Festen Oberfläche einen Kern aus Metall oder Karamell haben. Dann gibt es natürlich noch die Zwergplaneten wie Ceres, Pluto, Haumea, Eris und Makemake. Sollte Pluto dereinst seinen Status als Planet wiedererlangen, so muss der Kuipergürtel enger geschnallt werden. Wahre Größe lässt sich jedoch noch immer am besten im systemischen Kollektiv erreichen.
Himmelskörper - Schwerkraft ihrer Wassersuppe
Superhaufen
Auch Himmelsschwellkörper oder Vollmilchstraße genannt, handelt es sich bei Super(galaxien)haufen um abertausende Sternensysteme die sich durch Gravitation zusammengerottet haben. Wenn man nur weit genug entfernt ist, lässt sich beobachten, dass unser Universum eigentlich ein kosmisches Kolloid mit einer schaumartigen Struktur ist. Die bereits erwähnten Voids entsprechen dann in etwa den Bläschen in der Badewanne. Dass sich Galaxien überhaupt zu solchen Megahaufen zusammenfinden ist schon absurd genug, da sich Himmelskörper eigentlich nur deshalb drehen, um einander auf Abstand zu halten. Im Einzelfall macht das auf jeden Fall mächtig Sinn, schließlich sind kosmische Kollisionen der reinste Kasko-Albtraum. Unser Heimatplanet ist, was das interstellare Fallobst betrifft, bereits einschlägig vorbestraft. So manche Brocken hatten und haben das Potential zu einem echten Global Killer, allerdings können wir das auch ganz gut ohne Hilfe von Oben.
Herr, schmeiß Gestirn vom Himmel!
Kleinkörper unter 300 Kilometern Durchmesser bilden keine Kugelform aus, weil sie nicht schwer genug sind. Ihre Form gleicht daher mehr einer Süßkartoffel oder einer dieser Ingwerwurzeln, die man nie richtig geschält bekommt.
Asteroiden, auch Kleinplaneten oder Planetoiden genannt, sind kleiner als 1000 Kilometer. Von Ihnen sind eine gute dreiviertelmillionen Exemplare allein in unserem Sonnensystem bekannt. Michael Bay und Roland Emmerich streiten derzeit noch um die Filmrechte an den größeren Brocken Pallas, Juno, Vesta, Astraea, Hebe, Iris, Hygiea und Eunomia.
Meteoride sind lediglich einige Meter groß und von der Erde aus erst dann zu erkennen, wenn sie entweder als Meteore in der Atmosphäre verglühen, oder, sofern sie den Absturz reibungslos überstehen, als Meteorit irgendwo aufschlagen. Im Falle austretender, schleimiger Masse - unbedingt Finger weg und Eis drauf!
Kometen sind für ihre langen Ausschweifungen bekannt, wenn sie der Sonne zu nahe kommen. Sie kehren davon meistens derart vernebelt zurück, dass sie bis zu drei millionen Kilometer im Koma liegen.
Himmelskörper vs. Volkskörper
Gibt es eigentlich Gemeinsamkeiten zwischen Himmelskörpern und Politikern? Immerhin vier Überschneidungen ließen sich bisher feststellen:
- Beide können zueinander in Opposition stehen ohne sich dabei jemals anzunähern.
- Beide haben ihre eigene Umlaufbahn, den Orbit ihres Muttiplaneten beziehungsweise ihres jeweiligen Lobbyisten um den sie kreisen.
- Beide können kometenhafte Aufstiege hinlegen und Schwarze Löcher ausbilden.
- Beide können Braune Zwerge sein.
Stratosphärensprung in der Schüssel
Größere Bekanntheit erlangte 2012 der Meteorit Red Bull Stratos, der unter seinem erdbürgerlichen Namen Felix Baumgartner zunächst per Ballon 40 km in die Höhe und dann mit Mach 1,25 zurück zur Erde donnerte, was vielen Menschen noch heute völlig Schnuppe ist.
Weitere berühmte Himmelskörper sind die von Joseph Kittinger, Jewgeni Andrejew, Alan Eustace und Swetlana Sawizkaja. Letztere war 1984 die erste Weltraumaussteigerin.
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Über den Autor
Der Autor ist tot...und ich bin der lebende Beweis dafür. Mein Motto: "Der Dativ ist des Objektes Stativ."
Bildquellen:
Titelbild: Bildrechte bei der 1337 UGC GmbH
Bild 1: Himmelskoerper_Lalunelala: By Henri Théophile Hildibrand - https://jv.gilead.org.il/rpaul/Autour%20de%20la%20lune/, Public Domain via Wikimedia Commons.
Bild 2: Himmelskoerper_Komet: By Johann Jacob Weber (Hrsg.), 1803–1880 - Illustrirte Zeitung, Nr. 3 vom 15. Juli 1843, J. J. Weber, Leipzig 1843. MDZ München, Public Domain via Wikimedia Commons.