Scrabble in Literatur, Film und Fernsehen
Das Wortspiel Scrabble spielt in vielen Filmen, Fernsehserien und Büchern eine Rolle. Besonders häufig wird Scrabble in Sitcoms dargestellt, wobei die komischen Situationen meist aus einer kontroversen Diskussion um die Gültigkeit der gelegten Wörter entstehen. Einige der lustigen Scrabble-Szenen sind in deutschen Film- oder Fernsehproduktionen zu sehen - daneben gibt es aber noch zahlreiche andere bekannte internationale Beispiele zum Thema Scrabble in Kino, TV und Literatur.
Scrabble im Film
Eine Szene aus dem Film "Ödipussi" von Loriot hat mittlerweile Kultstatus erlangt: Paul Winkelmann - gespielt von Vicco v. Bülow alias Loriot - spielt mit seiner Mutter, seiner Tante Mechthilde und einer weiteren Dame Scrabble. Im Verlauf des Spiels verlängert Tante Mechthild das Wort "HUND" zum Wort "HUNDNASE", was von den Mitspielern aber nicht akzeptiert wird, weil es nach allgemeiner Auffassung richtig "HUNDENASE" heißen müsse. Daraufhin nimmt Mechthild die ergänzten Buchstaben wieder vom Brett und bildet mit ihren Buchstaben das Wort "SCHWANZHUND", welches von der Spielrunde nach einer intensiven Diskussion aber auch nicht anerkannt wird.
In dem amerikanischen Psychothriller und Filmklassiker "Verdacht" (Suspicion) von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1941 wird der Verdacht der von Joan Fontaine gespielten Lina McLaídlaw Aysgarth gegen ihren Mann John Aysgarth (Cary Grant) erhärtet, als sie in einer Scrabblepartie das Wort "MURDER" legt.
In Roman Polanskis Horrorfilm "Rosemaries Baby" werden Scrabblesteine dazu benutzt, um ein verdrehtes Wort - ein sogenanntes Anagramm - zu entschlüsseln.
Scrabble in Fernsehserien
In der Comedy-Serie "Sketchup" mit Diether Krebs erlangten die in einem Scrabble-Spiel zu männlichen Vornamen verlängerten Wörter "BIENENVOLK-ER", "SCHUTZENGEL-BERT" und "TROPENHELM-UT" in Deutschland ebenfalls einen Kultstatus.
In der Kinderserie "Meister Eder und sein Pumuckl" spielt ein Paar in der Folge "Pumuckl will Schreiner werden" eine Partie Scrabble. Die Frau legt das Wort "HYPERPOPO", was laut ihrer Erklärung Nilpferdpopo bedeuten soll. Der Mann protestiert zunächst, gibt dann aber nach und ergänzt zu dem Wort "HYPERPOPOS". Daraufhin eskaliert das Spiel aber in einen handfesten Streit.
In der US-amerikanischen Comic-Serie "Die Simpsons" spielt die Familie in der Folge "Bart wird ein Genie" eine Runde Scrabble. In diesem Spiel hat Homer Simpson zufälligerweise das Wort "OXIDIZE" auf seinem Bänkchen liegen. Das Wort ist ihm offenbar unbekannt und er legt den Buchstaben "D" an ein vorhandenes "O" zu dem einfachen Wort "DO" an und erhält entsprechend wenige Punkte. Bart legt dann das Wort "KWYJIBO" und erklärt Homer, dass diese Bezeichnung für einen fetten und ziemlich blöden nordamerikanischen Affen stehe, der seine Haare verliert. Homer ist darüber verärgert und versucht daraufhin Bart mit einer Banane zu verprügeln.
Scrabble in Romanen und Comics
In dem bekannten Roman "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams aus dem Jahr 1979 wird von den Protagonisten Arthur Dent und Tricia McMillan ebenfalls Scrabble gespielt. Im Verlauf der Partie legt Dent eine Frage, die möglicherweise eine Antwort auf den gesuchten Sinn des Lebens geben kann.
Eine weitere Scrabble-Szene ist auch im ersten Album des Comicstrips "Calvin und Hobbes" aus dem Jahr 1985 zu finden. Calvin legt eher einfache Worte wie "es" und "in" und erhält dafür nur wenige Punkte, während sein Mitspieler Hobbes mit den wissenschaftlichen Fachbegriffen "ZYKLOTHYMIE" und "NUKLEOPLASMA" punktemäßig ziemlich abräumen kann. Calvin erweist sich daraufhin als schlechter Verlierer, denn er wirft das Spielbrett mit den Buchstaben wutentbrannt in die Zimmerecke.
Scrabble - ein Medienstar
Wie die Beispiele zeigen, hat der Spieleklassiker Scrabble in vielen - mittlerweile auch schon klassischen - Filmen und TV-Serien sowie in bekannten literarischen Werken eine nicht unbedeutende Rolle gespielt. Damit dürfte Scrabble nach Schach wohl das am häufigsten dargestellte Brettspiel der Mediengeschichte sein. In jüngeren US-amerikanischen Fernsehserien, wie "Six Feet Under" oder "CSI", wurden ebenfalls Scrabbleszenen integriert - die Faszination dieses unerschöpflichen Spieles mit Wörtern scheint demnach auch in den Medien ungebrochen zu sein.