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Schummeln beim Scrabbeln

Schummeln beim Scrabbeln

erstellt am von  in  Wortkolumne 

Das Thema Schummeln ist wohl so alt, wie das Spielen selbst. So mancher hat sich wohl in ausweglosen Spielsituationen schon einmal überlegt, ob er denn nicht zu dieser unlauteren Methode greifen und seine Mitspieler täuschen soll. Geschummelt wird immer dann, wenn sich ein Spieler einem Problem gegenüber steht, das er mit seinen gegebenen Fähigkeit nicht lösen kann. Ausgenommen hiervon seien aber die so genannten Familienregeln. Sie sind keine Schummelei, da alle Spieler gemeinsam von den Regeln abweichen. Was genau es damit auf sich hat, könnt ihr in unserem Familienregeln-Artikel nachlesen.

Warum schummeln wir?

Doch welchen Sinn hat das Spielen, wenn ich schummle? Das Erfolgserlebnis eines bestandenen Spielabschnitts, eines gefundenen Wortes oder einer gelösten Aufgabe geht mit einem Gefühl der Befriedigung einher. Die Mühe hat sich ausgezahlt. Wird dieser Vorgang jedoch durch Schummelei abgekürzt, so entfällt das Gefühl der Befriedigung. Worin lag hiernach also die Mühe? In dem kurzen Nachschlagen? Dem Einsatz von Technik, statt des Verstandes? Der Wahl des einfachen, statt des schwierigen Weges?

Dieses Glücksgefühl ist es aber, das ein Spiel für uns interessant und spielenswert werden lässt. Die Spirale von aufgewendeter Mühe und dem Belohnungsgefühl, die dazu führt, dass uns ein Spiel Spaß macht und zu wohligen Erinnerungen daran führt, sie wird durch das Schummeln durchbrochen. Der Spaß geht verloren.

Schummeln um jeden Preis?

Um ein Spiel wie Scrabble also wirklich erfahren und schließlich mögen zu können, ist wohl die reine, unverfälschte Spielerfahrung notwendig. Demnach kann es doch nur hinderlich sein, zu schummeln. Jedes Spiel, egal wie gut ausbalanciert und schlüssig es ist, kommt einmal zu dem unglücklichen Punkt, an dem es feststeckt. Der Spielfluss ist verkeilt. Das nächste passende Wort im Scrabble will sich einfach nicht finden. Die richtige Antwort liegt wie versteinert auf der Zunge. In diesen Momenten sehnt sich der Spieler nach Hilfe. Und gerade in diesen Situationen sehen viele die Berechtigung zum Schummeln. Ehe die Liebe zum Spiel, der Spaß, der Fluss verloren gehen und sich in Unlust, Langeweile oder in die Extreme Hass verwandeln, sei lieber zu einer Hilfe oder zu Tricks gegriffen.

Das Cheaten

Schummeln geht sowohl in Brettspielen (wie etwa Scrabble) noch besser aber in virtuellen Spielen (wie etwa Bookworm). Hierbei behilft man sich so genannter "Cheats". Während nämlich in realweltlichen Spielen ein „Cheaten“ systembedingt nicht möglich ist, bauen die Entwickler virtueller Spiele oftmals selber Cheats ein. Diese Schummeleien können dann entweder mit dem Wissen um Spiellücken eingesetzt werden (Bugusing) oder durch die Eingabe bestimmter Cheatcodes einen bestimmten Effekt im Spiel auslösen. 

Mensch und Maschine

Manche Menschen haben sich in ihrer Suche nach Abkürzungen und Vereinfachungen an den kühl berechnenden Verstand von Computern gewagt. Bei Scrabble sind es beispielsweise Programme, die alle möglichen Wortkombinationen ausspucken, sobald man sie mit den vorgegebenen Buchstaben füttert. Sie verlangen vom Spieler einen Brückenschlag zwischen realer und virtueller Welt, also die Zuhilfenahme technischer Gerätschaften. Wir von wort-suchen.de bekennen uns „schuldig“, diesen Schummeleien mit unserer Scrabble-Hilfe unter die Arme zu greifen.

Unsere Scrabble-Hilfe steht euch bei der Wortsuche zur Seite

Werkzeuge wie unsere Wortsuchen dienen bei weitem aber nicht nur zum Schummeln. Durch das Feedback von Nutzern wissen wir, dass sie u.a. zum Lernen von Wörtern genutzt werden. Des Weiteren kann eigentlich nur vom Schummeln gesprochen werden, wenn nur ein einziger Mitspieler eine Zuhilfenahme oder eine Regellücke benutzt. Verwenden jedoch alle diese Tricks, ist der ganze Sinn des Spiels in Frage zu stellen.

Schummeln in Zeiten des Internets

Eine weitere beliebte Anwendungsmöglichkeit ist das Nachschlagen von gültigen Scrabble-Wörtern. In der heutigen Zeit ist der Prozess des Suchens durch die digitale Enzyklopädie des Internets stark verkürzt worden und einfacher denn je. Eine kurze Suche auf der offiziellen Seite vom Duden und binnen Sekunden ist ein ungültiges Wort enttarnt. Einem menschlichen Spieler einen Bären aufzubinden ist jedoch einfacher, als es bei einer kalt berechnenden Maschine zu versuchen. Virtuelle Wortspiele verfügen meist über eigene Wörterbücher und verhindern das Legen ungültiger Begriffe.

Scrabble-Trickster - Alles Schummelei?

Obwohl das Spiel Scrabble Trickster mit seinem Namen Schummeln suggeriert, hat es mit unehrlichen Tricks eigentlich nichts zu tun. Hier werden die Regeln von Scrabble nicht über Bord geworfen, sondern nur etwas angepasst. Was genau es mit dieser "Anpassung" des Regelwerkes zu tun hat zeigen wir in unserem Artikel über Scrabble Trickster.

Scrabble-Ehrgefühl

Schummeln ist demnach nicht immer gleich Schummeln. Manche Spielsysteme bieten sich für eine etwas weitere „Auslegung“ der Regeln an. Nichtsdestotrotz, Puristen würden hierbei auf Regelwerke und Ehrgefühl pochen. Worin liegt also die Motivation des Spielers? Geht es um den Wettkampf, das Spielen oder um den puren Spaß? Ich plädiere weder für noch gegen exzessives Schummeln. Ich bitte mehr, wie bei vielen Dingen, um einen maßvollen Umgang im richtigen Rahmen. Im Sinne des Spielspaßes, im Sinne der Mitspieler und nicht zuletzt im Sinne der Schöpfer der Spielideen.

Was meint ihr? Wo fängt für euch das Schummeln an? Was ist noch legitim? Was geht definitiv zu weit? Teilt eure Gedanken mit den anderen Lesern mit der Kommentarfunktion unter dem Artikel.

 

Bildquellen

  • Eingabehilfe für die Scrabble-Suche: Bildrechte bei der 1337 UGC GmbH
  • Scrabble Trickster: mattel.de | Pressemitteilung 04.08.2010
  • Scrabble: lykiana: “Momentaufnahme beim Scrabble spielen” Quelle: piqs.de Some Rights reserved