Die Geschichte des Hangmans
Hangman (auch Galgenmännchen oder Galgenraten) ist eines der bekanntesten Wortspiele, welches ohne großen Aufwand nur mit Zettel und Stift gespielt werden kann. Da liegt es nahe, dass es sich hierbei um ein recht altes Spiel handeln könnte. Verschiedene Quellen gehen bei der Entstehungszeit des Spiels bis ins Viktorianische Zeitalter zurück, also bis ins 19. Jahrhundert.
Traumberuf Hangman?
Die Ursprünge von Galgenmann liegen im Dunkeln, es scheint jedoch in Viktorianischer Zeit entstanden zu sein. schreibt Tony Augarde, Autor des Buches "The Oxford Guide to Word Games" (Oxford University Press). Darum scheint es auch nicht verwunderlich, dass sich damals die Bezeichnung Hangman (dt. Galgenmann) für ein Wortspiel durchgesetzt hat. Öffentliche Exekutionen waren zu jener Zeit noch ein Spektakel und erfreuten sich großer Beliebtheit. Den Job des Galgenmannes wollten allerdings die wenigsten Menschen ausüben. Man galt als brutal, herzlos und angsteinflößend. Kein Wunder, dass Galgenmännern oftmals der Zugang zu öffentlichen Gebäuden verwehrt wurde, um Sitte und Anstand aufrecht zu erhalten. Jeder wollte sehen, wie sie ihren Job verrichten. Keiner wollte ihn machen.
Zur symbolische Übertragung des Hängens auf ein Wortspiel reichte dieses Spektakel allemal. Somit lässt sich vermuten, dass irgendwann einmal ein kreativer Kopf auf die Idee kam, ein Wortspiel Namens Hangman zu entwickeln. Einer der Spieler ist der Galgenmann. Er denkt sich ein Wort aus, sagt die Anzahl der Buchstaben an und zeichnet den Galgen. Normalerweise hat der Ratende, also derjenige der im schlimmsten Falle symbolisch gehängt wird, 8 Fehlversuche. Für jeden falsch geratenen Buchstaben fügt der Gegenspieler ein weiteres Element zum Galgenmännchen hinzu. Jeder richtige Buchstabe wird in das meist durch Leerfelder gekennzeichnete Wortschema ergänzt. Sobald der zu Hängende das Wort errät, gewinnt er das Hangman-Spiel und kommt mit dem Leben davon. Er verliert dagegen, sobald er seine 8 Fehlversuche aufgebraucht hat und wird gehängt.
Traumberuf Tierkundler?
Hangman wird auch in dem Buch "Traditional Games" von Alice Bertha Gommes im Jahre 1894 erwähnt. Allerdings unter dem Namen "Vögel, Tiere und Fische" (engl.: Birds, Beasts and Fishes). Die Regeln sind auch hier simpel und mit jedem Zettel und Stift machbar. Wie bei Hangman braucht man mindestens zwei Mitspieler. Ein Spieler schreibt dann den ersten und letzten Buchstaben eines Wortes aus dem Tierreich auf. Der Gegenspieler muss die Lücken zwischen beiden Buchstaben füllen und so das richtige Tier erraten. Wie viele Fehlversuche hier gestattet waren bzw. wie diese aufgezeichnet wurden, ist allerdings nicht bekannt. Zumindest auf den ersten Blick scheint diese Hangman-Variante harmloser als die uns bekannte zu sein.
Bildquellen
- Galgen: liftarn | openclipart.org