Suebe, Quade, Chauke – Welcher Westgermane ist gesucht?
Wenn in einem Kreuzworträtsel nach Westgermane gefragt wird, hat der Rätselfreund die Qual der Wahl, denn schon allein bei einem Begriff mit fünf Buchstaben gibt es fünf unterschiedliche Möglichkeiten. Während wir im Rätsel bei Westgermane mit elf Buchstaben schnell auf ANGELSACHS kommen, gehören auch KAROLINGER, SACHSE, FRANKE, QUADE oder SUEBE zu dem Begriff. Um euch euren Rätselspaß zu erleichtern, findet ihr alle Möglichkeiten in unserer Kreuzworträtselhilfe, wenn ihr Westgermane eingebt.
Die Germanen, die sich nie als diese sahen
Doch warum so viele Möglichkeiten? Der Begriff Westgermane beziehungsweise Germane fasst ganz unterschiedliche Stämme zusammen, die vom südlichen Skandinavien bis nach Mitteleuropa siedelten. Ihnen gemeinsam war eine ähnliche Sprache. Dennoch bezeichneten sie sich selber nie als Germanen. Dieser Begriff wurde ihnen von Dritten wie Angehörigen des Römischen Reiches gegeben.
Die unterschiedlichen Germanen waren in Stämmen organisiert, die ein bestimmtes Gebiet besiedelten und eine Rechtegemeinschaft mit einheitlicher politischer Führung darstellten. Der römische Historiker Publius Cornelius Tacitus (* um 58 n. Chr.; † um 120) beschrieb als Erster diese Stämme detailliert. So berichtet er über eine einheitliche Kultur von der östlich gelegenen Weichsel bis zum Rhein und von der südlichen Moldau und Donau bis zur Nordsee.
Westgermane als philologischer Einteilungsbegriff
Der Ausdruck Westgermane stammt jedoch erst aus dem 19. Jahrhundert und wurde von den Philologen Wilhelm Scherer und Karl Müllenhoff eingeführt. Hierbei verwendeten sie den Begriff Ostgermane für die skandinavischen (heute Nordgermanen) und gotischen Gruppen und eben den Begriff Westgermane für die anderen Stämme, die westlich der Oder und südlich der Ost- beziehungsweise Nordsee lagen.
Einzelne Begriffe kurz erklärt
Doch welche Bedeutung hatten die einzelnen Stämme, die wir heute in einem Kreuzworträtsel beim Begriff „Westgermane“ einfügen können? Hier für Interessierte eine kurze Auflistung der weniger bekannten Begriffe:
SUEBE, SUEVE, SWEBE – Hier handelt es sich um eine Stammesgruppe germanischer Völker, die von der Ostsee bis zu den deutschen Mittelgebirgen lebten. Diese Gruppe war mit ihren Traditionen und Erscheinungen prägend für die germanische Welt, so legten auch viele Stämme Wert darauf, als suebisch zu gelten.
QUADE – Die Quaden waren ein kleiner suebischer Stamm, welcher zusammen unter anderem mit den Vandalen gegen Rom kämpfte.
UBIER – Die Ubier lebten in dem Gebiet von dem Fluss Sieg über die Lahn bis hin zum unteren Main. Sie galten für Cesar als zivilisiert. Sie führten als eine der ersten regen Handel mit den Römern und stellten ihnen sogar ihre Söhne für Hilfstruppen zur Verfügung. Dadurch ernteten sie vor allem Zorn anderer germanischer Stämme, was 19/18. vor Christus zu der Umsiedlung der Ubier in das heutige Gebiet von Bonn, Köln, Aachen rechts der Wurm und in das Tal der Ahr führte.
CHAUKE – Die Chauken lebten beidseits der unteren Weser und östlich der Ems. Auch sie sagten den Römern Hilfstruppen zu und wurden 15. n. Chr. in die Bundesgenossenschaft mit Rom aufgenommen, aus dem sie 28. n. Chr. wieder ausscherten.
FRIESE – Die antiken Friesen lebten an der Küste der Nordsee von der Mündung des Rheins bis an die Ems. Die erste Erwähnung im römischen Reich fand um 12. n. Chr. statt und steht im Zusammenhang mit einem Feldzug des römischen Feldherren Drusus. Doch schon vorher wurden die Friesen um 325 v. Chr. durch den Griechen Pytheas von Massilia erwähnt.
BATTAVER – Die Battaver gehörten einst zu den Chatten, von denen sie sich auf Grund einer Fehde trennten. Sie siedelten sich daraufhin an der Rheinmündung in der römischen Provinz Belgica an. Um 12 wurden sie von Drusus unterworfen. Im 4. Jahrhundert gingen die Battaver in den Franken auf.
ERMINONE – Über die Erminonen, die auch Herminonen genannt werden, ist nur der Name bekannt. So werden sie sowohl von Tacius als auch von Gaius Plinius Secundus Maior und vom Geografen Pomponius Mela erwähnt. Der Begriff fasst wohl auch zudem eine Gruppe germanischer Stämme zusammen.
ISTWÄONE – Die Istwäonen sind eine Gruppe germanischer Stämme, die am Rhein lebten. So teilte der römische Historiker Tacitus die Germanen in drei Stämme ein: die Ingaevonen, die Herminonen und die Istwäonen.
Bildquellen
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