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Was ihr über das Wort erhaben im Kreuzworträtsel wissen solltet.

Was ihr über das Wort erhaben im Kreuzworträtsel wissen solltet.

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"So wie die Anmut der Ausdruck einer schönen Seele ist, so ist Würde der Ausdruck einer erhabenen Gesinnung."

Als Leser habt ihr soeben ein äußerst erhabenes Zitat eines der bekanntesten deutschen Autoren gelesen: Friedrich Schiller. Vielleicht fühlt ihr euch durch die Wirkung seiner Worte sogar selbst für einen kurzen Augenblick erhaben. Beim genauen Betrachten eures Bildschirms könnt ihr jedoch feststellen, dass Schillers Zitat zugleich ziemlich flach daherkommt.

Erhabenheit ist also ein äußerst vielseitiges Phänomen, wie euch auch ein Blick in unsere Kreuzworträtsel-Hilfe zum Wort ERHABEN zeigen kann!

ERHABEN im Kreuzworträtsel

So erfreut sich der Leser mit viel Genuss an der erhebenden Erhabenheit der Dichterworte.

Der Ingenieur betrachtet mit erhabener Faszination die perfekt unerhabene Oberfläche.

Der Lehrer findet die in erhabener Schrift verfassten Worte seines blinden Schülers ziemlich glatt und einfallslos.

ERHABEN – ein äußerst vielseitiges Wort der deutschen Sprache, über das ihr im nachfolgenden Text eine ganze Reihe neuer Informationen erfahren könnt. Über den Verdacht einer Falschinformation sind diese natürlich selbstverständlich komplett erhaben.

Erhabenes - einfach nur hochgehoben?

Das sprachlich eher unscheinbare Wort ERHABEN besitzt Synonyme, die beim genauen Betrachten beinahe ehrfürchtig werden lassen: so zum Beispiel die Umschreibungen als ehrwürdig, feierlich, würdevoll oder göttergleich.

Dabei ist der Ursprung des Wortes wirklich simpel: So beschreibt das mittelhochdeutsche Wort "erhaben" zunächst nichts anderes, als etwas, das in die Höhe gehoben ist.

Also ein erhabener Kochlöffel?

Dabei blieb es nicht lange. Denn auf den ursprünglichen Wortsinn wurden schnell weitere Bedeutungen übertragen wurden:

Der König gilt als eine exponierte (wörtlich herausgestellte) Persönlichkeit, weil er aus dem Volk herausgehoben ist. Erhaben, majestätisch und königlich thront er vom hohen Königsstuhl aus über der ihm huldigenden Menge. Sein tollpatschiger Sohn erscheint dagegen noch wenig würdevoll und durchlauchtig. Er muss erst lernen anmutig zu gehen und feierlich zu schreiten. Dann aber kann vielleicht auch er einmal zu einem Achtung gebietenden Lenker des Königreiches werden.

Eine andere gewachsene Wortbedeutung: Im Himmel regiert Gott nach alter Vorstellung von oben über die Menschen. Er ist über das irdische Leid und Elend erhaben. Der Priester kann in einem erhebenden Gottesdienst jedoch das Göttliche berühren und so eine feierliche und würdige Verbindung schaffen zwischen Gott und dem Menschen. Während der Feier der Liturgie wird der Gläubige so für kurze Zeit aus seinen irdischen Nöten herausgehoben. Er erlebt einen erhabenen Moment.

Darstellung des Frieden von Nimwege: Wahrlich ERHABEN.

"Über jeden Verdacht erhaben"

Nicht nur Adel und Geistlichkeit können in den Bereich des Erhabenen vordringen. Auch Normalbürger können sich großer Erhabenheit erfreuen. So ist der treusorgende Nachbar nach dem schrecklichen Einbruch ins Nebenhaus in den Augen der Polizei über jeden Verdacht erhaben. Er steht über allen Verdächtigungen und wird von diesen nicht berührt. Er ist gefeit vor bösen Nachstellungen.

Erhabenheit besitzt demnach auch eine große Nähe zur Überlegenheit:

Der Politiker, der über die Anschuldigung der Geltungssucht und Gier erhaben ist, wird nicht in üble Verstrickungen hinein gezogen. Er ist den involvierten Personen überlegen. Souverän und ungerührt kann er weiter seinen Amtsgeschäften nachgehen.

Nicht plan, also plastisch oder herausragend

Unter Ingenieuren, Designern und Oberflächentechnikern beschreibt Erhabenheit ein handfestes und wenig erhebendes Phänomen: Was erhaben ist, ist nicht plan, also nicht flach.

Von großer Bedeutung ist dies vor allem in der Drucktechnik: Dort wird die Druckplatte im klassischen Druckverfahren so arrangiert, dass später "nur die erhabenen Stellen der Platte erscheinen beim Druck", so beschreibt es der Duden in nüchternen Worten.

Und auch in der Geografie gibt es Erhabenes und Erhebungen. Sie treten als Erhöhung aus dem sonst flachen Umland hervor und bilden so ein herausragendes Landschaftsmerkmal.

Darf ich vorstellen? - Die Synonyme "gravitätisch" und "solenn"

Nicht nur Objekte besitzen Gravität. Auch Worte können gravitätisch wirken. Denn es gibt auch ein Zuviel an Erhabenheit: Werden Worte so sehr mit Bedeutung beladen, können sie ihre ehemals erhebende Wirkung schnell wieder verlieren. Sie werden dann zu schwer und überladen. Statt erhebend zu wirken, sind sie schleppend, träge und lähmend. Dabei ziehen sie gravitätisch auch die Worte in ihrem Umfeld mit in die Tiefe. Aus ernsten, feierlichen und getragenen Sätzen werden dann träge und ungelenke Phrasen.

Ein anschauliches Beispiel liefert der Autor Reinhard Baumgart in einer Selbstbeschreibung: "Als ich an dieser Untersuchung über 'Das Ironische und die Ironie in den Werken Thomas Manns' saß, dachte ich kaum daran, dass daraus einmal ein Buch für den Buchhandel, für Leser außerhalb des Wissenschaftsbetriebs werden könnte, wie schon der gravitätisch umständliche Titel andeutet."

Musikaffinen Lesern könnten gelegentlich solenn aufgeführte Musikstücke begegnet sein, also Werke, die eine besondere Erhabenheit besitzen und so eine beeindruckende Faszination auf den Leser ausüben.

In der Liturgie der christlichen Kirchen wird ein besonders erhabener und feierlicher Gottesdienst, als sogenanntes Hochamt oder auch als "missa sollemnis" (wörtlich feierliche Messe) bezeichnet.

In der Kirchenmusik umschreibt eine "missa sollemnis" die besonders festliche und erhabene Komposition eines Messordinariums als Gegenüber zur bewusst einfach gehaltenen "missa brevis" - wörtlich: kurze Messe. Die wohl bekannteste Komposition stellt die "Missa sollemnis" in D-Dur von Ludwig van Beethoven dar, die zu seinen bedeutendsten und erhabensten Werken zählt.

Erhaben – Ein Wort schreibt Geschichte

Die obigen Ausführungen zeigen die Vielseitigkeit des anfänglich so unscheinbaren Wortes ERHABEN, das mit seinen seltenen Synonymen so manchen Rätselfreund die Schweißperlen auf die Stirn treiben dürfte. Mit seiner großen Vielfalt hat es das kleine Wort jedoch auch in eine Reihe großer Zitate gebracht, die euch abschließend nochmal einen Einblick in die vielseitige Verwendung des Wortes geben können:

„Der wahre Heldenmut besteht darin, über das Elend des Lebens erhaben zu sein.“ (Napoleon I. Bonaparte)

„Um Erhabenes zu erkennen braucht es eine Menge Umgebungsschrott.“ (Christa Schyboll)

„Hoch ist der Liebe süßer Traum, Erhaben über Zeit und Raum.“ (Wilhelm Busch)

„Alles, was Männer tun, ist erhaben und lächerlich zugleich.“ (Marie Luise Kaschnitz)

„Ich bin über die Erde erhaben, sagte der Dieb, da hing er am Galgen.“ (unbekanntes Sprichwort)

„Die übelsten Werke sind stets mit den erhabensten Vorsätzen begonnen worden.“ (Oscar Wilde)

„Pflicht! Du erhabener großer Name!“ (Immanuel Kant)

Bildquellen:

Titelbild: Bergsteiger mit Himmel - via getstencil; 1337 UGC GmbH

Freiden von Nimwege: École flamande, Public domain via Wikimedia Commons; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Allegoria_Tratado-Nimega.jpg