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Jugendwörter mit I: Vom Ikeakind mit Igelschnäuzchen

Jugendwörter mit I: Vom Ikeakind mit Igelschnäuzchen

erstellt am von  in  Wortwissen 

I bims! IMO ist die Jugendsprache ganz schön kreativ, aber manchmal muss man sagen: IDES. Nichts verstanden? Da können wir helfen. Wetten, du hast nicht gewusst, wie viele Jugendwörter mit I es gibt? Die bieten garantiert Stoff für witzige Unterhaltungen. Vorausgesetzt, du stehst auf Abkürzungen und Internet-Jargon.

Die besten Jugendwörter mit I sowie viele Erklärungen und einiges an Hintergrundwissen findest du in unserem übersichtlichen Lexikon der Jugendsprache.

Jede Menge Abkürzungen

Wir leben im Internet-Zeitalter, das hat auch unsere Sprache beeinflusst. Doch während die meisten Erwachsenen noch mitkommen, wenn von chatten oder whatsappen die Rede ist, nutzen Jugendliche lieber Abkürzungen, die wohl nur Eingeweihte verstehen. Das mag auch daran liegen, dass diese Wort- beziehungsweise Satzverkürzungen meist aus der englischen Sprache stammen und noch dazu oft etwas mit Games oder Social Media zu tun haben. Der sogenannte Netzjargon dient der schnellen Verständigung — ist ja auch bequemer, kurz ikr („i know, right“) zu schreiben statt „Ich weiß, alles klar!“

Anglizismen sind dabei weit verbreitet, beispielsweise die knappe Antwort idk für „I don’t know“, also „Ich weiß es nicht“, oder imu für „I miss you“ (Ich vermisse dich). Dass häufig klein geschrieben wird, hat übrigens auch einen rein praktischen Grund: Es geht einfach schneller. Da liegt es nahe, dass manche der Abkürzungen es aus den technischen Geräten heraus in den Sprachgebrauch geschafft haben — zumindest bei den Jugendlichen, die schon mal IMO sagen statt „Das ist nur meine Meinung“.

Ab und zu schaffen es auch deutsche Begriffe in die Jugendsprache, werden von den Jugendlichen abgekürzt und verbreiten sich weiter. So ein Fall ist IDES. Das heißt nichts anderes als „Ist das ein Scheiß“ — oder auch: So ein Mist. ILNE dagegen bedeutet „Ich leb nur einmal“ und ist damit die charmante deutsche Schwester von YOLO — you only live once. Wer hingegen IHAM textet, hatte vermutlich einen schlechten Tag, denn diese Kreation meint „Ich hasse alle Menschen“.

Kurz, kürzer, Jugendwort mit I

Nicht ganz so so abgehackt wie Abkürzungen sind kreative Wortschöpfungen der Jugendsprache, die sich zum Teil noch von bekannten Wörtern ableiten lassen. Eines der bekanntesten Beispiele dürfte I bims sein. Angeblicher Erfinder dieses Ausdrucks, der nichts anderes als „Ich bin’s“ bedeutet, soll der österreichische Rapper Money Boy sein. Meist wird der Ausdruck mit einem der oder die hintendran gebraucht, etwa um sich vorzustellen: I bims, der Kevin.

Auch bei isso und iz da lässt sich noch erahnen, was diese Begriffe bedeuten. Viel gespart ist zwar nicht, wenn jemand statt „Das ist so“ einfach „isso“ sagt, es klingt aber vermutlich cooler. „Iz da“ stammt übrigens auch aus der Rap-Szene und wird unter anderem in einem Lied von Xatar verwendet — gemeint ist, dass jemand oder etwas jetzt da ist oder sich an seinem Platz befindet.

Etwas schwieriger ist da schon iggn, womit ausgedrückt werden soll: Jemand wird ganz bewusst nicht beachtet, also ignoriert.

Sex und Beleidigungen: Fiese Jugendwörter mit I

Beschimpfungen und sexuelle Ausdrücke sind — aus naheliegenden Gründen — in der Jugendsprache besonders häufig anzutreffen. Da wirkt es ausgesprochen altmodisch zu hören, dass dort tatsächlich von intim werden die Rede ist, wenn es um Geschlechtsverkehr geht. Das ist wohl ein bisschen wie in der Mode — irgendwann kommt alles wieder … Auch die Ische, wie so mancher junge Mann heute seine Freundin liebevoll nennt, ist keineswegs ein neues Wort. Der Begriff steht längst im Duden, und kaum jemand dürfte wissen, dass Ische eigentlich aus dem Hebräischen stammt. Übrigens: Wenn sich jemand ischig verhält, ist er oder sie gerade etwas störrisch.

Zurück zur schönsten Nebensache der Welt. Die nämlich heißt in der Jugendsprache auch in die Kiste hüpfen. Wenn sich das in gewisser Hinsicht als enttäuschend erweist, bekommt so manche junge Dame schon mal den unschmeichelhaften Spitznamen Igelschnäuzchen. Damit soll ausgedrückt werden, dass sie einen eher kleinen Busen hat. Autsch. Wenn aber gerade kein Partner verfügbar ist, gibt’s ja auch noch eine andere Lösung: Einfach mal wieder in der Timeline scrollen. Oder auch onanieren — rauf und runter eben, wie die Wischbewegungen in Facebook und Co.

Überhaupt geht’s bei den Jugendwörtern mit I nicht immer freundlich zu. An Beleidigungen wird nicht gespart. Wer zum Beispiel einen Immatrikulationshintergrund hat, ist zwar vordergründig ein Student, eigentlich aber zu nichts zu gebrauchen. Es ist ein Wortspiel, das sich lose auf „Migrationshintergrund“ bezieht — ein Begriff, der häufig negativ verwendet wird.

 

jugendwort mit I ImmatrikulationSo sehen eifrige Studenten aus. Die werden sicher nicht mit „Immatrikulationshintergrund“ beleidigt - das ist eines der fieseren Jugendwörter mit I.

 

Der Internetausdrucker meint einen zumeist älteren Menschen, der sich aus dem Internet ganze Seiten ausdruckt. Dieses Wort wird meist verwendet um anzudeuten, dass sich jemand mit der Technik einfach nicht so auskennt — und wer muss es am Ende richten? Die Kinder und Enkel des Internetausdruckers. Der sollte die Brut vielleicht demnächst mal als Intelligente Toilettenbenutzer verunglimpfen. Denn wer so bezeichnet wird, weiß ständig alles besser — oder ist, anders ausgedrückt, ein Klugscheißer. Auch hinter dem Internetrambo kann man vor allem heiße Luft vermuten. Der lässt nämlich im Internet den großen Macker heraushängen, ist im echten Leben aber nur ein kleines Würstchen. Möglicherweise ist er auch ein Intelligenzallergiker — ein echter Trottel eben.

Von Instagram & Co: Spezialworte für die Generation Hashtag

Ständig hängen die jungen Leute vor ihren Smartphones, was machen die da eigentlich? Nun, ziemlich häufig nutzen sie Social Media. Kein Wunder also, dass sich passende Begriffe dazu in ihrem Sprachgebrauch wiederfinden. Vielleicht sind sie Igers, also eifrige Nutzer des Onlinedienstes Instagram. Der ist so beliebt, dass sich darum gleich mehrere Begriffe gebildet haben. Instagrammen zum Beispiel, was nichts anderes heißt, als bei Instagram ein Bild oder einen Text einzustellen. Wenn das ein guter Beitrag ist, bekommt der schon mal ein instagood. Oder sogar ein instalike, also ein sofortiges „Like“, das Internet—Äquivalent von „gefällt mir“. Wen das dann in eine tolle Schwingung versetzt, der möchte seine Stimmung vielleicht sofort auf Instagram teilen und postet beispielsweise ein gefühlvolles Bild. Dann kommt der Hashtag instamood ins Spiel — wird der genutzt, können andere Nutzer den stimmungsvollen Beitrag schneller finden.

 

Instagrammen JugendwortInstagrammen: Ein Jugendwort mit I und ein beliebtes Hobby bei Jugendlichen.

 

Der Influencer hingegen ist in der Jugendsprache gar nicht so einflussreich, wie er klingt. Normalerweise hat der Influencer zwar eine steile Online-Karriere hinter sich. Doch als Jugendwort wird so schon mal jemand sarkastisch bezeichnet, der zwar viel in den sozialen Medien zu finden ist, im Grunde aber nur wenige Freunde hat. Das ist eigentlich eher traurig — genauso wie der Hintergrund von Interneteier haben. So wird jemand bezeichnet, der sich gerne online austobt, andere beschimpft und beleidigt und herummeckert — und das am liebsten anonym. Im echten Leben hat derjenige aber meist nur wenige Kontakte.

Nur nicht in die Zone kommen: Mehr Jugendwörter mit I

In der Zone sein bedeutet nichts anderes als unkonzentriert zu sein. Doch halte noch durch, hier kommen noch weitere Jugendwörter, die mit I anfangen. Vielleicht warst du auch nur kurz weggebeamt, denn Ich bin total weggebeamt meint, dass jemand in seinen Gedanken versunken ist.

Einen eher ernsten Hintergrund hat Ich mach auf Platte, der jedoch auch ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Gemeint ist in der Jugendsprache, dass jemand arbeitslos ist. Ursprünglich wurde diese Redewendung aber genutzt, wenn jemand obdachlos wurde: Die „Platte“ ist der Schlafplatz von Menschen ohne festen Wohnsitz.

 

ich mach auf platteArbeitslos ist nicht gleich obdachlos, aber Jugendliche sagen trotzdem „Ich mach auf Platte“, wenn sie keinen Job haben. Ursprünglich ist das eine umgangssprachliche Bezeichnung für Obdachlosigkeit.

 

Isch schwör! Das hängen viele gern an ihre Sätze ran — und wissen vermutlich gar nicht, woher der Ausdruck kommt. Er gehört zur sogenannten Kiezsprache, und die kommt ursprünglich aus Berlin-Kreuzberg. Auch wenn viele Begriffe dieser Sprache für uns falsch klingen, finden Experten, dass dies mehr wie ein eigener deutscher Dialekt zu verstehen ist.

In eine ganz andere Richtung gehen die Begriffe i-Swag und iPhoneismus. Einen i-Swag zu haben bedeutet, dass jemand mit seinen Apple-Produkten ganz schön angibt. Swag war 2011 schon mal das Jugendwort des Jahres, woran der bereits erwähnte Rapper Money Boy erneut nicht ganz unschuldig war. Eigentlich meint Swag eine lässige Ausstrahlung, als i-Swag ist die allerdings unerwünscht, weil eben protzig. Das liegt vermutlich am iPhoneismus, einer Art Sucht nach dem geliebten iPhone.

Verwirrend: Der Igel kann in der Jugendsprache gleich mehrere Dinge bedeuten. Wer einen Igel trägt, der hat eine Kurzhaarfrisur. Hoffentlich auch eine etwas schickere als in den 1990ern — da gab’s den Trend nämlich schon mal. Ein Igel ist aber auch ein schwieriger Mensch. Das ist naheliegend — so jemand fährt buchstäblich seine Stacheln aus. Und schließlich bedeutet einen Igel zu haben noch, dass man pleite ist. Warum? Na weil es weh tut, wenn man sich in die Taschen greift …

Und das Ikeakind aus der Überschrift? Das ist schlicht jemand, der aus Schweden kommt — wie das Möbelhaus eben. Ich küss dein Auge, dass du bis hierhin gelesen hast. Wenn das keine kreative Art ist, danke zu sagen?

Bildnachweise

Titelbild - Igel via getstencil für 1337 UGC GmbH

Bild 1 bis 3 - alle Bilder via getstencil für 1337 UGC GmbH