Mit Scrabble die Unendlichkeit der Sprache erschließen
Dietmar Schönhoff scrabbelt viel. Ein bis zweimal die Woche auf dem Brett, aber online spielt er jeden Tag. Dann nutzt er auch gerne unsere Scrabble-Hilfe und ist überrascht von der "Unendlichkeit der Sprache", die sich ihm dabei erschließt. Der 65-jährige Düsseldorfer ist sehr engagiert in der Scrabble-Szene und auch im Vereinsleben seiner Stadt bekannt. Zeit, ihn einmal genauer kennenzulernen!
Dietmar Schönhoff: Stadtführer, Scrabbler, Turnierausrichter und vieles mehr...
Herr Schönhoff, wenn man Ihren Namen googelt, findet man wirklich viele Informationen über Sie. Zum einen aus dem Scrabbel-Bereich. Zum Anderen erfährt man, dass Sie Mitglied in einem der bekanntesten Heimatvereine Deutschlands sind. Damit wir einen kleinen Überblick bekommen, wo sind Sie überall engagiert?
Ich bin Mitglied bei den „Düsseldorfer Jonges“. Mit über 2600 Mitgliedern ist das wohl der größte Heimatverein in Deutschland. Außerdem gibt es in Düsseldorf die „Aktionsgemeinschaft der Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine“. In ihr sind 57 verschiedene Heimat- und Kulturvereine mit über 30.000 Mitgliedern zusammengeschlossen. Für diesen Verein arbeite ich als ehrenamtlicher Geschäftsführer. Außerdem engagiere ich mich als Stadtführer. Architektur, Geschichte, Kunst und Literatur haben mich schon immer begeistert, und es ist mir immer eine große Freude, meine Kenntnisse über Düsseldorf an die Gäste der Stadt weiterzugeben.
Neben all diesen Dingen richten Sie auch das Düsseldorfer Scrabble-Turnier aus. Die Düsseldorf Masters. Wofür sind Sie dort genau zuständig?
Für alles, was zur Organisation eines solchen Turniers gehört, bis auf die Technik. Da habe ich mit Ulrike Brodkorb, Stefan Merx und Alexander Gast drei Top-Unterstützer.
"Ich engagiere mich einfach gern für meine Mitmenschen, und wenn diese dann noch mein Hobby teilen, macht es mir doppelt Spaß."
Was treibt Sie dazu an, in dieses Turnier so viel Energie zu stecken?
Die Freude am Spiel und das Interesse an den Menschen. Ich engagiere mich einfach gern für meine Mitmenschen, und wenn diese dann noch mein Hobby teilen, macht es mir doppelt Spaß.
Sie kennen sicherlich viele Persönlichkeiten der Scrabble-Welt. Was macht diese Menschen Ihrer Meinung nach aus?
Sie sind intelligent und nicht nur am Scrabble-Spiel interessiert, sondern auch an vielen anderen Dingen des Lebens. Es war und ist mir eine Freude, bei Turnieren mit diesen Menschen zusammenzutreffen, sich auszutauschen und dabei in Bereiche vorzustoßen, mit denen ich mich vorher nicht beschäftigt habe.
Was waren bisher Ihre schönsten Erlebnisse und Erfolge bei Scrabble-Turnieren?
Die schönsten Erlebnisse sind immer die Menschen! Ich möchte hier keine Bestimmten nennen, weil ich bestimmt andere, ebenso liebenswerte, vergessen würde. Aber fest steht, dass mir diese Begegnungen immer viel bedeuten.
Die besten Ergebnisse habe ich bisher beim Düsseldorf Masters 2008 und Osnabrücker MOPS 2012 erreicht, mit jeweils einem zweiten Platz. Aber auch die vierten Plätze beim Externsteine Cup 2012 und den Westerwald Open 2013 haben mich sehr gefreut.
Wo gibt es das nächste Scrabble-Turnier in meiner Nähe?
Hier findest du eine Liste von deutschen Scrabble-Turnieren.
"Ich hege schon heute die Hoffnung, dass ich meinem Enkel eines fernen Tages auch die Begeisterung für das Scrabble-Spiel nahebringen kann."
Man könnte meinen, dass Sie neben all Ihren Aktivitäten zu gar nichts anderem kommen? Was machen Sie denn eigentlich beruflich?
Ich bin Privatier. Ich habe aber häufig das Gefühl, heute weniger Zeit als früher zu haben, weil ich mich in vielen Bereichen engagiere. Aber einen Nachmittag in der Woche halte ich mir immer frei: Dann erforsche ich mit meinem dreijährigen Enkel die Stadt und die Umgebung und hege schon heute die Hoffnung, dass ich ihm eines fernen Tages auch die Begeisterung für das Scrabble-Spiel nahebringen kann.
Wie sind Sie selbst denn einst zum Scrabble gekommen?
Ich hatte es als Jugendlicher und junger Mann in der Familie gespielt. Dann stieß ich Anfang der 2000er Jahre auf die Scrabble-Kolumne von Sebastian Herzog in der ZEIT und erst dann habe ich angefangen Scrabble „richtig“ zu spielen. Ich liebe die Sprache, und gerade das Scrabble-Spiel bietet so unendlich viele Möglichkeiten, die Feinheiten der deutschen Sprache anzuwenden.
Welcher Scrabble-Typ sind Sie denn? Lernen Sie beispielsweise Wort-Listen?
"Learning by doing" sagen die Engländer, so halte ich es auch. Das, was meine Mitspieler/innen legen und mir nicht bekannt ist, versuche ich zu behalten.
Gibt es denn ein Wort, dass Sie besonders mögen und gerne einmal legen möchten?
Ja. Es ist ein Wort, das auch mit Sprache zu tun, wenn es auch eine künstliche ist: VOLAPÜK. Das ist ein kompletter Bingo, aber die Wahrscheinlichkeit, es einmal legen zu können, ist bei der Buchstabenkombination natürlich sehr gering.
VOLAPÜK ist eine Plansprache, ähnlich wie Esperanto. Der Pfarrer Johann Martin Schleyer hat Ende des 19. Jahrhunderts versucht aus mehreren europäischen Sprachen eine neue Sprache zu bilden.
"Wenn ich mir nicht mehr sicher bin, schaue ich in der Scrabble-Hilfe nach, ob es das Wort wirklich gibt."
Was halten Sie von unserer Scrabble-Hilfe auf wort-suchen.de?
Ich halte sie für sehr hilfreich, weil sich durch sie die Unendlichkeit unserer Sprache erschließt. Allerdings halte ich nichts davon, sie bei jedem Zug zu nutzen. Dabei lernt man nach meiner Überzeugung nichts. Aber wenn ich mir nicht mehr sicher bin, ob es das von mir gefundene Wort gibt oder wenn ich mit meinen Buchstaben einen oder zwei Bingos gefunden habe, schaue ich in der Scrabble-Hilfe nach, ob es das Wort wirklich gibt oder noch andere Bingos möglich wären.
Vielen Dank für das Interview!
P.S.: Falls du mal in Düsseldorf sein solltest, mach doch einen Stadtrundgang mit Dietmar Schönhoff! Du musst dich aber rechtzeitig bei ihm anmelden, unter dietmar.schoenhoff(@)web.de.
Bildquellen
- Dietmar Schönhoff: Dietmar Schönhoff (privat)