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Anagramme

Anagramme

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Was sind Anagramme?

Anagramme werden durch Umstellung von Buchstaben, Silben oder sogar ganzen Wörtern und Sätzen gebildet. Dabei können ganz neue Bedeutungen auftreten.

So wird durch das vertauschen von Buchstaben aus dem BUNDESTAG schnell eine ANGSTBUDE und aus der TORTE ein TOTER.

Im Deutschen wird das Anagrammieren, also das Erstellen eines Anagramms, auch als Letterkehr, Letterwechsel oder Schüttelwort bezeichnet.

Der Anagramm-Sucht erlegen, hat wort-suchen.de einen Anagramm-Generator entwickelt. Hier könnt ihr euch austoben und aus euren Namen, Lieblingswörtern und mehr neue überraschende Wörter bilden lassen.

Ursprung der Anagramme

Bereits in der Antike wurden Anagramme als Verschlüsselungstechniken in jüdisch-kabbalistischen Geheimschriften genutzt.

Als "Erfinder" des Anagramms gilt allerdings der griechische Dichter und Grammatiker Lykophron aus Chalkis (*um 320 v. Chr. † um 280 v. Chr.).  Er lebte und diente am Hof des ägyptischen Königs Ptolemaios II. und umschmeichelte seinen Herrscher durch ein Namensanagramm. Aus der griechischen Schriftart von Ptolemaios Πτολεμαίος - bildete er durchs Buchstabenverdrehen die Abfolge - απο μελίτος - die soviel wie von Honig bedeutet.

Anagramme in Kultur und Unterhaltung

Am häufigsten werden Anagramme wohl als Rätsel oder Buchstabenspiele verwendet. Ein typisches Anagrammrätsel ist das Visitenkartenrätsel - in Form einer Visitenkarte wird der Name einer Person genant, woraus durch das Anagrammieren der Beruf erraten werden soll.

Visitenkartenrätsel:

Name: Emma Riler Stein

Lösung:  Malermeisterin

Beim Anagrammieren bleibt es allerdings nicht nur bei dem Verdrehen von Buchstaben. Es werden ganze Gedichte als Anagramme verfasst, sogenannte Anagrammgedichte. In solchen werden alle Zeilen aus den selben Buchstaben gebildet und dabei bestmöglich in einen sinnvollen Zusammenhang gestellt.

Ein Anagramm-Dichter der es mir persönlich angetan hat ist Friedrich Wolfenter. Ein Wortkünstler der sich in verschiedenen Formen des Anagrammierens und weiteren Wortspielen auslebt. Auf seiner Homepage www.wolfenter.de kann man auch folgendes Gedicht finden.

Fliegende Woerter

Fliege, werte, ordne

Woerter, elend feig!

Erlege Wortfeinde!

Rede wenig, foltere

Goeren wilder Fete,

deren Wölfe, Tiger!

Geile Worte federn,

feige Werte lodern!

Fordre eigene Welt:

 

Felder, Tore, ein Weg,

Flieder, Erntewoge,

Wogen eitler Feder,

weltfeinere Droge -

goldne, reife Werte!

Fordere Engel weit,

Ort der Elfenwiege.

Ergo: Weltenfriede.

Tod – wie regelferne!

 

-Friedrich Wolfenter-

Verschlüsselungstechnik

Anagramme dienen nicht nur der Freude an Wortspielen allein. Insbesondere im Mittelalter wurden Texte oder blasphemische Thesen als Anagramme kodiert.

Galileo Galilei umschrieb seine Entdeckung der Venus-Phasen wie folgt: "Die Mutter der Liebe ahmt die Gestalten der Mondgöttin nach". Und als ob der Titel nicht schon genug Interpretationsraum bieten würde, kodierte er den Titel noch zusätzlich als Anagramm - HAEC IMMATURA A ME IAM FRUSTRA LEGUNTUR OY -

Auch heute geben sich einige Autoren ein Anagramm als Pseudonym. So zum Beispiel die Schriftsteller Francois Rabelais und Paul Ancel, die sich als Alcofribas Nasier und Paul Celan publizieren ließen.

Schon mal ausprobiert?

Noch mehr Spaß macht das Anagrammieren, wenn man einen persönlichen Bezug zu dem Anagramm und dem Ursprungswort herstellen kann.

So zum Beispiel mit dem Angarammieren von Namen. Mein Nachname lässt sich zum wunderbar schmeichelnden Anagramm KOHLE formen. ;)

Welche Anagramme lassen sich aus euren Namen oder Lieblingswörtern bilden? Ein Weg dies schnellstmöglich heraus zu finden ist den wort-suchen.de Anagramm-Generator auszuprobieren - wir sind gespannt, welche Entdeckungen ihr dabei macht.

Bildquellen

  • Buchstabensalat: S. Hofschlaeger / pixelio.de