Words with Friends vs. Scrabble in Zahlen, Bildern und Tabellen

Words with Friends ist mit Millionen von Nutzern der Renner auf dem englischsprachigen Wortspielemarkt. Läuft es vielleicht sogar der Mutter aller Wortspiele, dem Scrabble, den Rang ab? Dabei sind beide Wortspiele ähnlich aufgebaut und haben viele Gemeinsamkeiten. Hier ein Faktencheck zum englischsprachigen Scrabble und Words with Friends.

HINTERGRUNDINFOS

Scrabble ist ein klassisches Brettspiel, welches schon seit Jahrzehnten in den Haushalten dieser Welt gespielt wird. Nicht anders verhält es sich mit dem noch relativ jungen, aber nicht minder bekannten Words with Friends. Überall auf der Welt wird es gespielt. Allerdings nicht in unmittelbarer Anwesenheit der Spieler, sondern hauptsächlich online über Computer oder Smartphone. So kann es passieren, dass man seinen Gegner nicht einmal kennt. Hier können sich Spielzüge auch über einen längeren Zeitraum ziehen, was dazu führt, dass ein Spiel erst nach mehreren Tagen beendet ist.

Wann veröffentlicht?	1948	2009
Wer hat's erfunden?	Alfred Mosher Butts	Geschwister Bettner
Wie viele Spieler?	2 bis 4 Spieler	2 Spieler
Wie lange dauert ein Spiel?	ca. 30 bis 90 Minuten	bis zu mehreren Tagen

ONLINE vs. OFFLINE

Ursprünglich lag der  Hauptunterschied zwischen Words with Friends und dem konventionellen Scrabble im sogenannten "socializing". Neben einer Partie Words with Friends kann man über einen integrierten Messenger mit einem "Freund" aus egal welchem Land der Welt chatten. Vorausgesetzt man findet eine Lingua Franca. Das wäre allerdings die Antwort eines homo sapiens internetus, einem Menschen, der ständig sein Smartphone in den Händen hält. Soziale Interaktion ist natürlich genauso gut, vielleicht sogar besser, in einem Gemeinschaftsspiel mit real anwesenden Mitspielern möglich.

Ein weiterer Vorteil von Words with Friends sind die sogenannten "buttons": Pass, Shuffle, Swap und Resign. Diese sind in einem normalen Scrabble-Spiel nur manuelle Optionen. Bei der Online-Version drückt man einfach einen Knopf und die Dinge erledigen sich fast von selbst.

Mittlerweile wurde an beiden Fronten aufgerüstet. Words with Friends ist jetzt auch als Brettspiel erhältlich und Scrabble kann man neuerdings auch auf seinem Smartphone spielen.

SPIELFELD

Das Spielfeld besitzt mit 15 x 15 Feldern die gleiche Größe, aber darüber hinaus ist das Layout, wie die beiden Bilder unten zeigen, sehr unterschiedlich.

Nicht nur die Anordnung der Bonusfelder ist verschieden, auch deren Häufigkeiten variieren. So sind bei Words with Friends mehr Felder mit dreifachem Buchstabenwert und weniger mit doppeltem Wortwert zu finden als bei Scrabble. Insgesamt besitzt Words with Friends 60 solcher Bonusfelder. Beim Scrabble zählt zusätzlich noch das zentrale Startfeld als doppelter Wortwert.

Doppelter Buchstabenwert	24	24
Dreifacher Buchstabenwert	12	16
Doppelter Wortwert	17	12
Dreifacher Wortwert	8	8

BINGO

Wenn ein Spieler alle 7 Buchstabensteine, die sich auf seinem (virtuellen) Bänkchen befinden, mit einem Zug ausspielt, dann wird das als Bingo bezeichnet. Das bedeutet, dass ihm Sonderpunkte gutgeschrieben werden. Bei beiden Spielen findet diese Regel Anwendung. Bei Words with Friends wird man mit 35 Punkten belohnt. Bei Scrabble erhält man sogar 50 Punkte.

WÖRTERBUCH

Wie bei jedem Wortspiel muss ein Wörterbuch existieren, welches genau definiert, welche Wörter erlaubt sind und welche nicht.

Bei Words with Friends dürfen beispielsweise bestimmte Lehnwörter, Wörter der Umgangssprache, Slang, veraltete Wörter etc. zum Teil verwendet werden. Allerdings sind Eigennamen, Abkürzungen, alleinstehende Präfixe oder Suffixe, Wörter mit Bindestrich oder Apostroph verboten. Insgesamt erlaubt das Wortspiel mehr als 173 000 Wörter zu bilden. Die meisten davon stammen aus einer Wortliste namens ENABLE. Diese Abkürzung steht für Enhanced North American Benchmark Lexikon. Das ist eine frei zugängliche Wortliste die von vielen englischsprachigen Wortspielen genutzt wird. Diese Wortliste von Words with Friends wird von den Entwicklern jedoch stetig erweitert. Wer Wortvorschläge hat, kann diese sogar einreichen.

Auch bei Scrabble gibt es Wortlisten.Von großer Relevanz sind dabei die Turnierlisten. In den Vereinigten Staaten, Kanada, Thailand und Israel heißt diese Liste TWL. Der Wortbestand lässt sich ungefähr mit dem der Words with Friends-Liste vergleiche: ca. 179 000 Wörter.

Für alle anderen englischsprachigen Länder gilt eine Liste namens SOWPODS. Diese Liste enthält ungefähr 90 000 Wörter mehr als die TWL-Liste. Auch bei den Scrabble-Listen sind Abkürzungen, Eigennamen oder Markenbezeichnungen ausgeschlossen. Wer Scrabble als Brettspiel spielt, der kann natürlich auch nach Familienregeln spielen. Im deutschsprachigen Raum gibt es zudem den Scrabble-Duden zum Nachschlagen.

BUCHSTABEN

Insgesamt sind in einem englischen Scrabble-Spiel 100, in einem Words with Friends-Spiel 104 Buchstaben zu finden. Die Häufigkeiten der Buchstaben in beiden Spielen unterscheiden sich nur geringfügig. Die Wertigkeit der Buchstabensteine fällt in beiden Spielen jedoch etwas anders aus. Häufigkeiten und Punktwerte sind in folgender Tabelle aufgelistet:

Beide Spiele sind sich ziemlich ähnlich und doch so verschieden. Der Unterschied steckt im Detail. Und an solchen Kleinigkeiten entscheidet sich, ob man lieber das eine oder das andere Spielt.

Bist du eher ein Scrabbler oder Words with Friends - Spieler?