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Roter Farbstoff gesucht!

Roter Farbstoff gesucht!

erstellt am von  in  Wortwissen 

Kreuzworträtsel lösen ist nicht nur spannend als Gehirntraining zwischendurch, du kannst dich mit so einem Rätsel auch wunderbar weiterbilden! Ich bin letztens auf die Frage gestoßen: “Roter Farbstoff aus Läusen”. Die Antwort auf die Frage konnte mir unsere Kreuzworträtsel-Hilfe schnell geben: COCHENILLE. Die leeren Kästchen im Rätsel waren damit ausgefüllt. Das mit den Läusen und dem roten Farbstoff wollte ich dann aber doch genauer wissen...

Wie man aus Läusen roten Farbstoff gewinnt

In Süd- und Zentralamerika lebt eine Laus-Art, die Cochenillelaus genannt wird. Die Weibchen enthalten große Mengen des roten Farbstoffs KARMIN, auch Cochenillerot genannt. Die Karmin-Säure dient den Läusen als Abwehrstoff gegen Feinde. Der Mensch hingegen lässt sich von dieser Säure nicht fernhalten. Er züchtet diese Insektenart extra um den roten Farbstoff zu gewinnen.

Die weiblichen Läuse leben als Parasiten an einer Pflanze namens Opuntie. Deshalb werden Opuntien zusammen mit den Läusen gehalten und gepflegt. Sind die Läuse groß genug, werden sie von der Pflanze geerntet, getrocknet und gekocht. Dabei wird der Farbstoff freigesetzt. Das Cochenillerot lässt sich vielseitig verwenden: Unter anderem zum Färben von Stoffen, als Kosmetik oder als Wandfarbe.

Weibliche Cochenilleläuse auf einer Opuntie.

Im 16. Jahrhundert kam die Färbemethode von Stoffen mit dem roten Farbstoff der Cochenilleläuse über spanische Geschäftsleute aus Amerika nach Europa. Dort wurde roter Farbstoff bisher aus der europäischen Kermeslaus gewonnen. Der Färbeprozess mit der Kermeslaus war jedoch sehr arbeitsintensiv, deshalb konnte sich die Methode mit den größeren Cochenilleläusen durchsetzen, denn sie enthalten mehr Farbstoff. Seit dem 20. Jahrhundert kann man künstliche Teer-Farbstoffe effizienter herstellen, was die Nutzung natürlicher Farbstoff-Quellen eingedämmt hat. Trotzdem wird COCHENILLE-Rot heute noch in Süd- und Mittelamerika, Indien und Afrika produziert. Die Farbe ist zu finden in Kosmetik, Lebensmitteln, Malerfarben und Medikamenten. Es gibt einige Vegetarier und Veganer, bei denen dieses tierische Produkt auf der roten Liste steht. Genauso gibt es Juden und Moslems, die darauf achten, Produkte mit diesem Farbstoff nicht zu nutzen.

Worin ist der rote Laus-Farbstoff enthalten?

Falls dir der Gedanke nicht ganz geheuer ist, zerquetschte Läuse zu essen, habe ich hier eine kleine Übersicht für dich, worin das Laus-Rot vielleicht enthalten ist. Schau genau auf die Zutaten-Liste, der Stoff wird unter dem Kürzel E120 aufgeführt.

Chochenille- oder Karminrot kann enthalten sein in:

  • rotem Joghurt (z.B. Erdbeere),
  • roter Marmelade,
  • Campari und anderen roten Getränken,
  • Süßigkeiten
  • und in Kosmetik, z.B. Lippenstiften.

Weitere Quellen für roten Farbstoff

Die südamerikanischen Schildläuse sind natürlich nicht die einzige Quelle für roten Farbstoff. Unsere Kreuzworträtsel-Hilfe hat mir noch einige weitere Farb-Quellen verraten. Natürlich will ich sie dir nicht vorenthalten, denn auch diese Wörter könnten in deinem nächsten Kreuzworträtsel gefragt sein!

Roter Farbstoff aus der Krappwurzel

Die Färberkrapp-Pflanze. Die Farbe sitzt in ihrer Wurzel.

Eine Pflanze namens Färberkrapp enthält den roten Farbstoff ALIZARIN oder auch KRAPPROT genannt. Färberkrapp wächst in Vorderasien und im Mittelmeerraum. Die ersten Anbau-Gebiete gab es im Altertum bei den Ägyptern, Persern, Griechen und Römern. Um den roten Farbstoff zu gewinnen ist es nötig die Färberkrapp-Wurzeln zu ernten und zu trocknen. Dann erst bildet sich der Farbstoff aus. Das KRAPPROT kann seit Mitte des 19. Jahrhunderts genauso wie das oben beschriebene KARMINROT künstlich hergestellt werden. Deshalb ist der Krappanbau inzwischen sehr selten.

Roter Farbstoff aus Roten Rüben

Frische Rote Beete auf dem Markt.

Wer einmal etwas unvorsichtig eine Rote-Beete-Suppe gelöffelt hat, weiß: Diese Rübe hinterlässt einen wunderbaren rosa-roten Farbton auf Hose und Shirt. Der Übeltäter heißt hier BETANIN. Lass dich davon aber nicht abschrecken! Der Farbstoff BETANIN überlebt den nächsten Waschgang garantiert nicht. Deshalb ist er ungeeignet um Stoffe zu färben und wird üblicherweise als Farbstoff für Lebensmittel eingesetzt, so zum Beispiel an Ostern zum Selberfärben von Eiern.

Roter Farbstoff im Wein

Weintrauben der Sorte Cabernet Sauvignon.

Das Rot des Weins setzt sich im Gegensatz zur Roten Beete länger in Textilien fest. Falls es im Kreuzworträtsel gefragt sein sollte: Das Fachwort lautet ONIN oder auch OENIN. Zum Färben von Stoffen ist dieser Farbstoff allerdings auch nicht geeignet, da das Rot schnell ausbleicht. Übrigens sitzt die rote Farbe beim Wein ausschließlich in der Schale der Frucht. Deshalb ist es auch möglich, hellen Wein aus dunklen Trauben zu gewinnen, wenn die Schale vorher entfernt wurde.

Roter Farbstoff in Tomaten

Die Haut der Tomate unter dem Mikroskop. Der rote Farbstoff ist gut zu sehen.

Die Tomate enthält einen Farbstoff namens LYCOPIN. Es gehört zur Klasse der CAROTINOIDE. Dieser natürliche Farbstoff kommt in verschiedenen Formen in sehr vielen rötlichen Pflanzen vor, z.B. in der Hagebutte und der Möhre. Carotin wird auch benutzt, um Nahrungsmittel einzufärben. Es kann übrigens tatsächlich vorkommen, dass man zu viel Carotin zu sich nimmt und sich die Haut gelblich verfärbt. Besonders an den Füßen und Händen ist das zu erkennen.

Die Kreuzworträtsel-Hilfe: Der Retter in kniffligen Rätsel-Fragen

Bei meiner Frage nach rotem Farbstoff konnte mir unsere Kreuzworträtsel-Hilfe leicht weiterhelfen. Falls auch du in einem Rätsel fest steckst, probiere es einfach aus! Du kannst ganz gezielt nach einer Fragestellung suchen, angeben, wie viele Buchstaben das Wort haben soll und los geht`s! Viel Spaß!

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Bildquellen

  • Cochenille-auf-Opuntie: <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cochenille_z02.jpg" target="_blank" rel="nofollow">Bild: Zyance bei wikipedia.org</a> | <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/legalcode" target="_blank" rel="nofollow">CC BY-SA 2.5</a>
  • Faerberkrapp: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Färberkrapp#/media/File:Rubia_tinctorum_001.JPG" target="_blank" rel="nofollow">Bild: Llez bei wikipedia.org</a> | <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/" target="_blank" rel="nofollow">CC BY-SA 3.0</a>
  • Rote-Beete: <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Beta_vulgaris,_San_Francisco_farmers_market.jpg" target="_blank" rel="nofollow">Bild: Frank Schulenburg bei wikipedia.org</a> | <a href="https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/" target="_blank" rel="nofollow">Public Domain</a>
  • Cabernet_Sauvignon_Wein: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rebsorte#/media/File:Cabernet_Sauvignon_Gaillac.jpg" target="_blank" rel="nofollow">Bild: Dodo bei wikipedia.org</a> | <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/" target="_blank" rel="nofollow">CC BY-SA 3.0</a>
  • Tomate,_Epidermis: <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tomate,_Epidermis.jpg" target="_blank" rel="nofollow">BIld: Zituba bei wikipedia.org</a> | <a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/" target="_blank" rel="nofollow">CC BY-SA 3.0</a>
  • Alizarin-roter-Farbstoff: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Alizarin-sample.jpg" target="_blank" rel="nofollow">Foto: Benjah-bmm27 bei wikipedia.org</a> | <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinfreiheit" target="_blank" rel="nofollow">gemeinfrei</a>